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Barrieren abbauen: Berufsleben trotz Beeinträchtigung

TAT-Mitarbeiter:innen berichten von ihren Erfahrungen

 

 

Vielfalt ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Unternehmen. Doch trotz zunehmender Bemühungen um Inklusion und Chancengleichheit, stehen Menschen mit Beeinträchtigung im Berufsleben oft vor besonderen Herausforderungen.

Susanne und Matthias, zwei unserer Mitarbeiter:innen, geben Einblicke in ihre Erfahrungen und Erfolge. Wir freuen uns über Ihre Unterstützung. Denn sie zeigen uns, dass Engagement, Talent und eine unterstützende Arbeitsumgebung entscheidend sind, um berufliche Ziele zu erreichen und Freude an der Arbeit zu finden.

Danke, Susanne und Matthias, dass ihr euch Zeit für ein Gespräch mit uns nehmt.

Stellt euch bitte kurz vor und erzählt welche Ausbildung oder berufliche Erfahrungen ihr bereits gemacht habt.

S: Ich heiße Susanne und bin 29 Jahre alt. Ich habe eine 3-jährige Ausbildung an der Landwirtschaftsschule im Agrarbildungszentrum in Altmünster absolviert. Im April 2014 habe ich im Virtual Office beim FAB Linz eine EDV-Ausbildung begonnen. Dort habe ich gelernt am Computer zu arbeiten, zum Beispiel auch Programme wie Word, Excel und InDesign.

2017 habe ich an AMS-Maßnahmen teilgenommen und danach ein zweimonatiges Praktikum bei Trauner Verlag gemacht, welches ich mir selbst organisiert habe.

Während der Corona-Pandemie musste ich lange zu Hause bleiben, weil ich aufgrund meiner Herzerkrankung als Hochrisikopatientin nicht wusste, wie sich das Virus auf mich auswirken würde.

 

M: Ich bin Matthias und bin 24 Jahre alt. Ich habe von 2018 bis 2022 eine Ausbildung zum Bürokaufmann bei der Miteinander GmbH in Wels gemacht und die Berufsschule in Vöcklabruck besucht. So konnte ich die TAB-Lehre (Teilabschlusslehre) erfolgreich abschließen.

Danach habe ich am Projekt ITworks in Eferding teilgenommen, das vom AMS organisiert wurde. Dann habe ich bei TAT angefangen und gleichzeitig einen Kurs, für IT und Office-Anwendungen, beim AMS in Wels besucht.

Seit wann arbeitet ihr bei der TAT?

 

S: Wir haben beide am 01.09.2023 angefangen.

Wie seid ihr zur TAT gekommen?

 

S: Ich bin über die Volkshilfe zur TAT gekommen. Durch die Arbeitsassistenz für Erwachsene habe ich Unterstützung bei der Erstellung meines Lebenslaufs und meiner Bewerbungen erhalten. Die Berater:innen helfen bei der Arbeitssuche. Sie unterstützen dabei, die richtigen Unternehmen anzuschreiben und kommunizieren mit diesen Unternehmen bis zum Bewerbungsgespräch.

 

M: Ich bin durch ein Praktikum beim Betriebsservice in Linz zur TAT gekommen, welches über die Miteinander GmbH vermittelt wurde.

Die Miteinander GmbH unterstützt auch Unternehmen, die Menschen mit Beeinträchtigungen einstellen, indem sie mit den Firmen kommunizieren und Mitarbeiter:innen vermitteln.

Susanne recherchiert für uns mit viel Enthusiasmus und Freude, auch wenn es zum Teil eine sehr langwierige Arbeit ist. Sie ist eine großartige Unterstützung, vor allem auch bei Auswertungen, die für uns im Marketing essenziell sind.

Katharina Resch
Leitung Marketing & PR

Habt ihr bei der Arbeitssuche Einschränkungen oder Herausforderungen erlebt?

 

M: Menschen mit Beeinträchtigungen haben es schwieriger. Während meiner Zeit bei Miteinander habe ich viele Bewerbungen geschrieben, jedoch entweder Absagen oder gar keine Antworten erhalten.

 

S: Es gibt in unserer Gesellschaft eine Menge Vorurteile gegenüber Menschen mit Beeinträchtigung, unter anderem, dass wir nicht so viel leisten können. Das ist nicht leicht. Manche Menschen schreckt die Beeinträchtigung ab und sie denken, dass man sehr wenig kann.

 

M: Stimmt. Gewisse Firmen geben einem nicht mal eine Chance wegen meiner Beeinträchtigung und sortieren uns sofort aus.

 

S: Reden und kommunizieren ist wichtig. Wir wissen selbst, was wir leisten können.

 

M: Manchmal unterschätze ich mich auch selbst, aber merke, dass vieles möglich ist, auch wenn es manchmal etwas mehr Zeit braucht.

 

S: Bei meiner Arbeit im Trauner Verlag habe ich gemerkt, dass ich mir vieles schnell merken kann und wusste, wo alles ist. Es war zwar anstrengend, aber es hat mir sehr gefallen. Es war so schön.

Wenn man gefordert wird, macht es auch mehr Freude.

 

S: Ja, bei euch macht mir die Arbeit auch viel Spaß. Ich gehe gerne zur Arbeit.

 

Das ist schön. Erwin hat mir auch erzählt, dass Matthias gar nicht mehr heimgehen möchte, wenn er da ist. (lacht)

 

M: (lacht) Ja, seitdem ich da bei euch bin, ist das so. Das war bei meiner Ausbildung anders, da wäre ich oft lieber früher gegangen.

 

Erzählt über eure Aufgaben, eure Aufgabenbereiche bei uns. Was gefällt euch daran:

 

M: Meistens arbeite ich mit Firmenlisten im AP+ (Anm.Red.: Das ist unser CRM-System). Ich bearbeite diese und bessere Daten aus. Seit meiner Zeit beim Betriebsservice Linz mache ich das generell sehr gerne, denn dort musste ich auch Listen kontrollieren, bearbeiten und verbessern. Das taugt mir und macht mir so Spaß.

 

S: Ich mache Auswertungen und Statistiken. Und ich recherchiere sehr viel und lege dann Listen an. Solche Tätigkeiten mache ich schon lange. Zum Beispiel habe ich mal eine Liste über meine Bibi & Tina Kassetten erstellt. (lacht)

 

Matthias ist eine große Bereicherung für unser Team. Wenn er in seine Arbeit vertieft ist, übersieht er auch gerne mal die Zeit. Aber Fehler übersieht er nicht, weil er sehr genau arbeitet. Was für mich als Techniker und Zahlenmensch wichtig ist.

Erwin Hauser
Technische Vertriebsleitung, Leitung Antriebstechnik

Was macht ihr in eurer Freizeit gerne, welche Hobbies habt ihr?

 

S: Ich schreibe auch für uns daheim über viele Dinge Listen, wie zum Beispiel über unsere DVDs. Oder auch für meine Bücher die ich alle besitze habe ich in einer Excel-Liste.

 

Dann nehme ich an, du liest gerne in deiner Freizeit?

 

S: Ja, für mich ist Lesen etwas ganz Besonderes, weil ich erst mit 14 Jahren lesen gelernt habe. Ich konnte vorher schon abschreiben, aber das Lesen kam erst später.

Harry Potter war dann das erste große, dicke Buch, das ich selbst gelesen habe. Das sind auch meine Lieblingsbücher. Da ich laut besser lesen kann, lese ich oft meinem Hund etwas vor, dem gefällt es und es beruhigt ihn. (lacht)

Ansonsten beschäftige ich mich mit den sozialen Medien, baue Puzzles und sammle Euro-Münzen. Was mich auch interessiert: Ich höre sehr gerne Nachrichten und mag sehr gerne Geschichte, Geografie und Geologie.

 

M: Ich bin gerne in Linz, in der Plus City und in der Shoppingcity Wels unterwegs und gehe gerne einkaufen. Mein Bruder und ich interessieren uns sehr für Technik, darum sind wir gerne im MediaMarkt. Ich informiere mich immer genau über neue Produkte, bevor ich sie mir kaufe. 

Zum Beispiel aktuell die Playstation 5, weil ich gerne GTA spiele.

Vor etwa 5 Jahren habe ich mit Geschichten schreiben angefangen. Anfangs habe ich Horror, Thriller oder Krimi Kurzgeschichten geschrieben und mittlerweile schreibe ich Bücher mit mehreren Kapiteln.

 

Klingt spannend. Freu mich schon darauf mal eine Geschichte von dir zu lesen.

Wenn ihr euch an das letzte Jahr erinnert… Gibt es da ein Highlight, das euch in Erinnerung geblieben ist?

 

M: Mein Highlight war ein Ausflug mit meiner Mama und Schwester nach Köln, da haben wir die Ehrlich Brothers gesehen. Beruflich hat mir der IT- Kurs sehr gefallen. Ich habe mich mit meinem Trainer sehr gut verstanden, er hat mir viele Sachen beigebracht.

Auch die TAT-Weihnachtsfeier war super. Ich habe damit gar nicht gerechnet, dass ich eingeladen werde. Das hatte ich vorher noch nie.

 

S: Mein Highlight im letzten Jahr war, dass ich überhaupt eine Arbeit habe.

Aber vor allem der Tag, an dem ich den Anruf bekommen habe, dass ich schnuppern kommen soll. Ich war zu dem Zeitpunkt in Wien in der Picasso-Ausstellung und habe mich unglaublich gefreut. Der Tag war schön.

 

DANKE für das offene, nette und interessante Gespräch.



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